Chance auf Heilung.

Chance auf Heilung.

Gestern offenbarte sich: Die spiralförmige Entwicklung bringt uns mit jedem Durchlauf stets besser vorbereitet auf eine neue Ebene. Doch wie klingt es innen, wenn die messbaren Entwicklungen im Außen nur marginal sind?

Tag 9. Die innere Stimme.

Impuls: Wie klingt meine innere Stimme? Ist sie leise? Klar? Verloren?
Aufgabe: Frage dich, wie du dich heute fühlst. Lausche nach innen und schreibe zehn Minuten lang darüber, welche Stimmen sich zu Wort melden. Was hast du zu sagen? Und wie treten die verschiedenen Stimmen auf?
Ergänzung: Finde ein Symbol in deinem Setting, greife es inhaltlich auf und deute es dem Kontext entsprechend.

Ich fühle mich leer, mit Kloß in Kehle, Herz und Bauch. Geklemmt, traurig, verzweifelt. Ich höre den Wunsch nach Ruhe, Frieden, Freiheit von Sorge. Ich trage ja nun nicht nur Verantwortung für mich. Ich sehe, dass ich diese Blockade auflösen muss, wenn ich nicht will, dass sie an meine drei Kinder zur Heilung übergeben wird.

Denn mir ist ganz klar, das, was ich hier transformiere, ist etwas, das über viele Generationen hinweg weitergegeben wurde und sich bei mir auf eine Weise kulminiert, die eher schwer zu ertragen scheint.

Ich weiß gar nicht, ob andere nachvollziehen können, wie unvorstellbar es für mich ist, so unfrei in einer Organisation oder Firma zu arbeiten und dort nur das zu tun oder nicht zu tun, was mir andere auferlegen. Wie oft gab es absurde Restriktionen, z.B. einander nicht helfen zu dürfen, wenn man für eine bestimmte Kostenstelle nicht freigegeben war. Dies ist kein Ort, an dem ich zurück will. Diese Stimme ist laut und deutlich.

Jene, die Angst hat, ist ganz leise. Möchte sich am liebsten unhörbar machen und versteckt abwarten, dass die Qual vergeht. Interessant ist, dass aktuell noch alles gut ist. Quälend ist nur die Annahme, es könnte irgendwann zu Ende sein mit „gut“. Und das ist albern.

Aber die verstandvernünftige Stimme stellt sich hin und ist klar. Es muss etwas passieren, denn der aktuelle Zustand hat einen konkreten Zeitstempel und muss mit einer Alternative für „gut“ ersetzt werden.

Und hier stimmt die wundervollste meiner Stimmen ein. Sie klingt beruhigend und besänftigt den Rest. Es wird sich etwas auftun. Einfach, weil es anders nicht sein kann. Vieles haben wir schon ertragen. Wir müssen uns jetzt nur noch erlauben, dass es ab jetzt leicht sein darf. Dass wir klar sehen, was sich als nächstes eröffnet. Öffnen wir die Augen nach innen, sehen wir es ganz klar.

Der einzige, der damit ein Problem hat, ist der Kopf. Denn er schaut am liebsten nach außen. Auch dort kann er im Kleinen auch schon Zeichen für das Wunder finden, aber dafür ist er aktuell zu besorgt. Er sucht daher eher nach Beweisen, dass die Sorge berechtigt ist.

Schließlich kommt die Oberstimme zu Wort und bestimmt, dass heute nach Zeichen gesucht wird, wo es schon besser wird, egal wie klein sie sein mögen.

Ergänzende Symbolik. Totoro.

Totoro, die ikonische, liebevolle Waldwesenfigur aus Hayao Miyazakis Film Mein Nachbar Totoro, steht symbolisch für Geborgenheit, kindliche Magie, Erdverbundenheit und das Vertrauen in unsichtbare Kräfte, die uns tragen, wenn wir selbst keinen Boden mehr spüren.

Er verkörpert das stille, beschützende Wesen, das im Verborgenen wacht. Er taucht auf, wenn Kinder ihn am meisten brauchen. Also in Zeiten der Unsicherheit, Trauer oder Angst. Er ist riesig und sanft, schweigsam und präsent. Ein Wesen jenseits von Logik und Alltag, das dennoch zutiefst erdend wirkt. Totoro bringt die Natur zum Klingen, öffnet Tore zu inneren Welten und lehrt: Du bist nicht allein. Die Magie ist real, wenn du dein Herz öffnest.

Totoro steht hier als Symbol für die besänftigende Oberstimme. Jene, die sagt: „Es wird sich etwas auftun. Einfach, weil es anders nicht sein kann.“
Wie Totoro erscheint sie im Moment größter innerer Enge. Dort, wo Leere und Kloß den Raum verengen und der Kopf nur Beweise für Sorgen sucht. Totoro bringt keine Lösung im klassischen Sinne, sondern einen inneren Raum, in dem alles da sein darf: Angst, Müdigkeit, Überforderung und gleichzeitig ein tiefes Wissen um die heilende Kraft der Stille.

Totoro ist das Wesen, das sich an deine Seite setzt, wenn du in der Nacht weinst. Das dich ansieht, ohne ein Wort, und alles sagt. Er erlaubt dir, aus dem Druck auszusteigen, weil er dir zeigt: Es gibt einen Ort jenseits von Mangel und Leistung. Einen Ort in dir, an dem du nicht funktionieren musst. Sondern einfach sein darfst.

Totoro zeigt sich uns als Symbol unserer inneren Weisheit. Groß, freundlich, weich und uralt.
Er steht für das Vertrauen, das unter all unserem Schmerz verborgen liegt. Für die Verbindung mit einer heilenden Kraft, die nichts von uns verlangt, sondern uns einfach hält – und erinnert:

Du bist nicht allein.
Und du musst es nicht allein schaffen.

Welcher Teil in mir ist wie Totoro, still, großherzig und voller Vertrauen, auch wenn ich ihn manchmal kaum wahrnehme?

Es ist wohl der Teil, der mich das Tal doch durchwandern lässt, auch wenn die andrren Teile wie wahnsinnig in alle möglichen Richtungen rennen wollen. Es ist der Teil, der weiß, dass alles schon immer gut war und es auch bleiben wird. 

Ich stelle mich gern mit unter seinen Schirm.

Wie kann ich heute meinem inneren Kind zeigen, dass es sicher ist? Ganz gleich, was im Außen gerade unsicher erscheint.

Ich schätze, so aufgewühlt wie ich mich heute fühle, kann mir das nur mit einer ausgiebigen Meditation gelingen, innere Sicherheit zu finden.