Ich habe bei meiner Arbeit bereits an einigen Stellen erlebt, wie extrem hilfreich es ist, wenn man in den Körper spürt und hört. Es ist immer wieder faszinierend, wie weit wir uns teilweise aus dem Leib entfernt haben. An Tag 6 wird gezielt das Körperwissen aktiviert und angezapft.
Tag 6. Der Körper erinnert.
Impuls: Wo in meinem Körper spüre ich Stress, wenn ich an Beruf und Erfolg denke?
Aufgabe: Lege die Hand auf die Körperstelle mit der stärksten Empfindung. Atme dorthin und sprich: Ich höre dich. Ich sehe dich. Ich lasse dich nicht allein. Schreibe, was dieser Körperteil dir sagen will? Ohne Zensur.
Ergänzung: Finde ein Symbol in deinem Setting, greife es inhaltlich auf und deute es dem Kontext entsprechend.
Aktiv werden direkt der Oberbauch, das Herz und die Kehle. Es fällt mir schwer zu sagen, welcher Körperteil am lautesten ist. Sie sind alle sehr eindringlich.
Das Solaplexus Chakra zeigt mir, wie kraftvoll es ist. Eine enorme Machtquelle, die blockiert, wenn sie nicht adäquat eingesetzt wird. Wenn der Energiestrom in die falschen Bahnen geht, spüre ich es als Drainage. Als würde mir Kraft entzogen werden, obgleich die Energiequelle unermesslich groß ist. Doch sobald auch nur ein Bruchteil in die falschen Bahnen fließt, verspüre ich einen Schmerz.
Das Herz ist ambivalent. Es hüpft vor Freude und zeigt eine Spur von Trauer. Es möchte sich zeigen, auch endlich einen Beitrag leisten zum Erfolg. Es quillt über vor Fülle, die sich seit Äonen angestaut hat. Mein Herz möchte fließen. Das geht aber nur, wenn ich es auch lasse.
Die Kehle möchte singen und ich sehe auch das kräftige, erdige Aufstampfen des Wurzelchakras. Selbstausdruck in Freude, Bewegung und in sicherer Erdverbundenheit.
Was wollt ihr mir denn vielleicht noch sagen?
Ich spüre extrem stark und kontrolliere daher den Herzfluss, aus Angst, es würde mich gegebenenfalls übermannen. Dabei wäre genau das Gegenteil der Fall. Was mich jetzt schmerzt, ist das Gefühl der Unvollständigkeit, dieser kleine Schatten, ausgelöst von unbefreiter Energie. Der bittere Schmerz, nicht in vollen Zügen anwesend zu sein. Erlaube ich mir zu fließen und die Stauung zu lösen, erlaube ich mir, mich selbst ins Leben zu ergießen. Heiliger Überfluss ist in mir.
Ergänzende Symbolik. Die Herzdame.
Die Herrscherin des Herzens. Der Inbegriff weiblicher Schöpfungskraft.
Die Herzdame steht für Mitgefühl, Intuition und die schöpferische Kraft des Herzens. In meiner Beschreibung zeigt sich mein Herz als übervoll, fast überreifend, bereit zu fließen. Und zugleich zögerlich, aus Angst vor Überwältigung. Die Herzdame ruft dazu auf, diese Herzfülle nicht länger zu kontrollieren, sondern sie bewusst als kreative Kraft ins Leben zu geben.
Ausdruck & Verbindung. Die Vermittlerin zwischen innen und außen.
Deine Kehle möchte singen, dein Herz möchte sprechen. Die Herzdame lebt vom Ausdruck der Gefühle – nicht im Drama, sondern in tiefer Wahrheit. Sie ist die, die durch Sprache, Gesang oder Berührung andere erreicht. Deine Energie will in die Welt, nicht länger stagnieren. Sie sehnt sich nach Ausdehnung und Begegnung.
Liebevolle Macht. Das Solaplexus-Chakra im Dienst des Herzens.
Die große Macht im Solarplexus, die zur Drainage wird, wenn sie nicht richtig kanalisiert ist. Die Herzdame lädt ein, Macht nicht als Kontrolle zu leben, sondern als liebevolle Führung. Wenn das Herz lenkt, wird die Macht heilend. Nicht ausbeutend.
Die geheilte Mutter. Fülle, Fürsorge und nährender Überfluss.
Dein Satz „heiliger Überfluss ist in mir“ spiegelt exakt das, wofür die Herzdame steht. Sie hält den heiligen Gral – das Gefäß der nährenden Quelle. Sie gibt nicht aus Mangel, sondern aus Überfluss. Ihre Liebe heilt, ohne sich zu verausgaben.
Der Schatten der Herzdame. Selbstverrat durch Zurückhaltung.
Die Herzenergie, wenn sie nicht fließen darf, wird zur bitteren Träne im Inneren. Dieser Schmerz zeigt sich als Unvollständigkeit. Die Herzdame trägt auch diese Seite. Die Gefahr, sich selbst zu verleugnen, um zu funktionieren. Sie lädt ein, den Schatten zu umarmen, nicht zu unterdrücken. Er birgt die Kraft zur Integration.
Die Herzdame sagt:
„Du bist bereit, zu fließen. Deine Liebe, deine Stimme, deine Kraft. Sie dürfen ganz da sein. Nicht gezügelt, sondern gehalten. In dir ist ein heiliger Überfluss, der die Welt berührt, wenn du ihn lässt.“
Bist du bereit, dein Herz vollständig zu öffnen?
Auch wenn seine Kraft mein altes Selbstbild übersteigt?
Die Formulierung dieser Frage zeigt mir überhaupt erst richtig auf, dass mein bisheriges Selbstbild meiner Kraft nicht gerecht wird. Dass ich mich kleiner mache, als ich bin, habe ich geahnt. Mir zeigt sich das Bild einer Matroschka, die etliche Kleine in sich trägt, und jetzt merke, dass sie selbst in einer weit Größeren steckt, als bisher angenommen. Ich trage die Kraft, also kann ich sie halten. Wenn ich diese massive Stauung halten kann, dann kann ich auch mit dem Überfluss umgehen. Also. Ja, ich bin bereit mein Herz vollständig zu öffnen. Auch wenn seine Kraft mein bisheriges Selbstbild übersteigt.