Woche 1. Der Schleier der Fremdwerte.
In dieser Woche geht es darum, alte Vorstellungen zu erkennen. Was gehört inzwischen womöglich gar nicht mehr zu mir?
Es geht darum, mir bewusst zu werden, welche Muster, Glaubenssätze und familiären Prägungen ich in Bezug auf Erfolg, Sicherheit und Berufung übernommen habe. Und was von alledem mir inzwischen nicht mehr nützlich ist.
Ich bin bereit alles loszulassen, was nicht mehr zu mir gehört.
Tag 1. Die Ausgangsposition.
Impuls: Wo stehe ich gerade beruflich und innerlich? Was läuft gut, was stockt? Was wünsche ich mir stattdessen?
Aufgabe: Schreibe zehn Minuten frei zu diesen Impulsfragen.
Ergänzung: Finde ein Symbol in deinem Setting, greife es inhaltlich auf und deute es dem Kontext entsprechend.
Ich stocke. Ich erkenne, dass es ein besonderer Punkt ist, an dem ich stehe. Entscheidend. Das Scheiden von etwas. Trennung? Trennung im Guten. Wohin geht es denn, wenn ich die Entscheidung treffe? Es geht dabei um mich. Meinen Willen. Was will ich? Das ist alles generisch. Oder nicht. Was sind denn die Fakten? Fakt ist, der Bleistift ist durch.
Meine äußere Situation kippt. Nur gute Hoffnung trägt mich durch die Zeit. Es bleibt etwas mehr als zwei Monate, bis etwas eintreten wird. Weil es muss. Und ich nehme mir jetzt 42 Tage, um dieses Ereignis vorzubereiten. Um nicht kopflos Entscheidungen zu treffen, die womöglich auf alten, wahrscheinlich längst ausgedienten Mustern beruhen.
Ich habe mich beruflich ausgerichtet. Dieser Prozess allein hat bestimmt zwei Jahre gebraucht. Und somit ist es vermutlich auch wünschenswert gewesen, dass ich den entsprechenden Raum und Freiheit dafür hatte.
Diese Reise kann eigentlich losgehen. Ich habe ausreichend Vorbereitungen im Außen getroffen. Meine Skills schon seit etlichen Jahren hochgelevelt und viel über das Leben und das Sein als solche gelernt. Und das alles, während ich mich in den letzten zwei Jahren existenziellen und fundamentalen Ängsten konfrontiert sah. Was ich daraus gelernt habe?
Das sich die gleiche Angst in tausendfachen Facetten zeigen kann, ohne dass sie mir etwas anhaben kann. Abgesehen vielleicht von Emotionen, die mir unbequem sind. Und diese Erkenntnis ist huge! Denn die tatsächlichen Konsequenzen für mein Leben sind selbst im wiederkehrenden Angesicht der Angst nur marginal.
Mit der Zeit habe ich erkannt, dass gerade vor dem Kontrast der Angst zu Tage treten darf, was an Segen und Fülle auf mich wartet.
Denn ich weiß ja, dass auch dieser Kampf ein Tanz von Impulsen.
Je länger ich die Angst – also die Ungewissheit meiner beruflichen und damit auch materiellen Entwicklung – als Begleiterin dulde, umso kleinteiliger präsentieren sich mir die verschiedenen Aspekte dieses Phänomens. Ich bekomme eine Art Forscherinnen Momente. Die Sache versachlicht und wird zunehmend weniger bedrohlich. Aber nur solange ich durch das Vergrößerungsglas blicke. Sobald ich aber wieder rauszoome, werden die Themen des Alltags wieder bedeutsamer.
Und hier gelangen wir auf das Terrain des eigentlichen Battles. Denn hier kämpfen zwei verdrehte Rollen gegeneinander. Zumindest ist das der vordergründige Eindruck. Denn ich weiß ja, dass auch dieser Kampf ein Tanz von Impulsen ist, der sich mir nur noch nicht ganz offenbaren konnte.
Was jedoch ist es denn, das mich von dieser Offenbarung zurückhält? Fürchte ich, dass es zu leicht werden könnte? Dass all die Aushalte-Power noch nicht genug geleistet hat, um vorzeitig in den Ruhestand zu dürfen?
Eine Lektion in Angst ist eine Lektion in Wissen.
Glaube mir, Kind der Sonne, du darfst in den Genuss übergehen. Zurückkehren zu den Freuden des Lebens. Du wirst auch dort den Blick für die andere Seite nicht verloren haben. Du wirst Suchenden weiterhin liebevoll und wohlwollend begegnen. Wenn deine Füße endlich den festen Grund unter sich erspüren, kannst du deine Hand in vollem Bewusstsein jenen reichen, die den Halt suchen, der auch ihnen zu jeder Zeit verfügbar ist.
Verfüge. Verfüge, was geschehen soll. Verfüge über all die Kraft des Lebens. Berge den Schatz, der du bist. Verschenke nicht die Zeit. Gebe was an Gaben dich reich und glücklich macht. Innerlich gebärst du jetzt die Reinheit und pure Essenz, deren Strahlen das Glück und die Freude des Lebens sichtbar machen wird. Dort, wo andere vor lauter Fülle kaum erfassen können, welche Gaben und Geschenke sie dem Leben bringen.
Eine Lektion in Angst ist eine Lektion in Wissen. Erlange die Gewissheit, dass du getragen bist und trage diesen Funken in die Welt. Leuchte, Sternenkind und du wirst erkennen, wie das Funkenmeer durch die Herzen der Menschen um den Globus ein lange erwartetes Strahlen bringt.
Gebäre dich selbst. Erlebe deine eigene Niederkunft. Sei dir Mutter und Vater. Geleite diese neuen und doch uralten Aspekte deiner Selbst durch die illusorische Dunkelheit. Erlaube dir zu strahlen. Fürchte nicht, dass dein Licht im vermeintlichen Dunkel deiner Umgebung unangenehm auffallen könnte. Bringe die Wärme gerade dort hin, wo sie am ungewohntesten ist und erlebe selbst mit den staunenden und doch wissenden Augen eines Kindes, wie der Argwohn gegenüber dem Neuen, doch längst Bekannten, schlagartig weicht. Das Lichtermeer. Greifbar nahe. Mache den Anfang. Zeige dich und sei. Gib dich nicht den Zweifeln hin. Zweiundvierzig Tage und das Wunder ist dein.
Wie viele Lektionen dieser Art hast du bereits durchlebt?
Du hast viel gearbeitet. Auch wenn es zahlenmäßig noch nicht in die Bilanz eingegangen ist, wirst du üppige Ernten einfahren. Jetzt und immerdar. Denn wenn du zurückschaust, warst du auch in Momenten der größten empfundenen Finsternis nie bedroht. Das Unheil war immer nur Teil des Verstandes. Das Leben und du, ihr habt ein Fundament, das unzerstörbar ist. Wie viele Lektionen dieser Art hast du bereits durchlebt?
Du bist bereit, aus diesen Kreisläufen zu schlüpfen. Gehe hinaus und bringe das Licht ins Leben. <3
Ich bin bereit alles loszulassen, was nicht mehr zu mir gehört.
Ergänzende Symbolik. Rembrandt als Spiegel des Selbst.
Rembrandt bediente sich der Chiaroscuro Technik in seiner Malerei. Um seinen Bildern Tiefe zu verleihen, spielte er mit Licht und Dunkelheit.
Berufliche Ebene. Eine schonungslose Bestandsaufnahme.
Impulse:
Wo täusche ich mich selbst?
Wo gebe ich mir nicht die Erlaubnis, meine ganze Tiefe beruflich auszudürcken?
Verdränge nicht die Schatten, sondern hole sie ins Licht.
Ich mache mir vor, dass andere möglicherweise noch nicht bereit sind für meine Form der Introspektive.
Ich erlaube mir daher nicht, konkret sichtbar zu machen, wie die Innenschau im spirituellen Licht auch jenen helfen kann, die zurückhaltend sind.
Innerer Zustand. Selbstportrait als spirituelle Praxis.
Rembrandt malte sich über Jahre hinweg schonungslos im Moment. Es gibt kein endgültiges Bild des Selbst. Der innere Zustand ist im Wandel, facettenreich und lebendig. Betrachten wir uns also mit offenen Augen, sehen wir nicht nur unsere Strahlkraft sondern auch unser Ringen, unsere Müdigkeit, unsere Sehnsucht. Annahme. Nicht Urteil.
Spirituelle Entwicklung. Alchemie der Seele.
Rembrandt war ein Alchemist der Farbe. Er suchte die Schönheit nicht der Schönheit willen, sondern um die Wahrheit abzubilden. Dies hat eine besondere spirituelle Qualität und Tiefe. So suchen wir nicht nach der Essenz unseres spirituellen Weges in äußeren Zeichen. Sondern in der Transformation unseres Blickes. In der Art, wie wir auf andere schauen. Auf uns. Auf das Leben.
Grundieren wir unsere innere Leinwand neu. Was ist reif, neu gesehen zu werden? Was darf weichen, damit Tiefe entstehen kann?
Ich darf das Vorurteil weichen lassen, dass die Mehrheit nicht bereit ist für ein spirituelles Lernen im Leben. Ich darf erkennen, dass andere die gleiche Entwicklung durchlaufen, auch wenn sie dafür andere Worte nutzen. Oder auch sprachlos bleiben, weil es ihnen schwer fällt, zu begreifen, was für einen Prozess sie erleben.
Ich darf akzeptieren, dass mein Spirituelles Coaching für alle da ist. Nicht nur für solche, die sich dieser Dimension ihres Seins bereits bewusst sind. Meine Methodik ist ja durchaus aus dem Leben gegriffen und nicht nur esoterischen Ursprungs. Sie vereint das Beste aus beiden Welten.
Meine Voreingenommenheit darf der Offenheit weichen. Die Zeit ist reif. Wir sind reif. Und zwar wir alle.
Wagen wir es, uns zu sehen. Nicht idealisiert, sondern in der vollen Wahrheit unserer Seele. Malen wir uns selbst mit Worten. Mit Taten. Entscheidungen. Es geht nicht darum ein Bild zu kreieren, damit es gefällt. Sondern um uns zu erkennen.
Dann wird Berufung nicht länger etwas, das wir suchen. Sondern etwas, das uns ruft.