Wenn du den Boden verlierst.
Es gibt Tage, da spürst du deine Schritte nicht mehr.
Du gehst, aber es fühlt sich an, als würdest du schweben.
Nicht leicht.
Nicht frei.
Richtungslos.
Der Boden unter deinen Füßen: verschwunden.
Deine Schritte: verloren im Nebel.
Und mit ihnen auch du.
Vielleicht hast du etwas verloren. Jemanden. Dich selbst.
Vielleicht war es schleichend. Oder plötzlich.
Und jetzt stehst du da, zwischen dem Gestern, das sich nicht mehr greifen lässt,
und einem Morgen, das noch kein Gesicht hat.
Nur diese Stille. Diese Müdigkeit. Dieses tiefe Ziehen im Herzen.
Manchmal weißt du nicht mehr, ob du noch ganz bist, obwohl sich alles in dir zersplittert anfühlt.
Und während alles in dir sich danach sehnt, still zu stehen, bewegst du dich trotzdem weiter.
Schritt für Schritt.
Auch wenn du das Gefühl hast, nicht vorwärts zu kommen.
Vielleicht ist das der Moment, in dem du zu dir zurückfindest.
Nicht durch ein Vorwärtskommen. Sondern durch innere Einkehr.
Hier erwartet dich dieser tastende Funke von Vertrauen.
Und manchmal, ganz unerwartet, kommt etwas zu dir zurück.
Etwas, das du längst verloren geglaubt hast.
Ein Hauch von Wärme.
Ein Blick.
Ein leiser Gedanke, der dich berührt, wie eine Hand auf deinem Rücken.
Ich bin da.
Du weißt nicht, woher es kommt.
Aber du spürst, dass du nicht ganz allein bist in diesem Dunkel.
Es ist nicht das große Licht, das dich rettet.
Es ist dieser kleine Funke.
Ein stiller Trost, der nicht erklärt, sondern einfach nur bleibt.
Eine Liebe, die nichts fordert, nichts drängt. Sondern dich atmen lässt.
Genau so, wie du gerade bist.
Und wenn du innehältst, vielleicht in einer dieser Nächte, in denen der Schlaf nicht kommen will,
dann hör genau hin.
Nicht mit den Ohren. Sondern mit dem, was schon so lange deine Aufmerksamkeit sucht.
Da ist etwas.
Etwas, das dich hält.
Nicht fest. Aber sanft.
Nicht laut. Aber echt.
Nicht fordernd. Aber da.
Und vielleicht ist das genug.
Vielleicht ist genau das die Hoffnung, die du suchst.
Nicht als Lösung. Sondern als Gegenwart.
Nicht als Ziel. Sondern als Begleitung.
Wenn du den Boden verlierst,
dann such nicht nach dem Weg.
Such nach der Liebe, die dich hält.
Denn manchmal ist genau sie der Grund, warum du irgendwann wieder gehen kannst.
Mit neuen Schritten.
Mit leiserem Mut.
Und mit einem Herzen, das sich erinnert.
Ich bin nicht verloren.