Hingabe an den Fluss.

Hingabe an den Fluss.

Der innere Ruf wird mit der Zeit klarer. Es braucht Mut, ihm zu lauschen und wirklich zu folgen. Folgen wir diesem Impuls, weicht der Bedarf nach Mut unweigerlich einem soliden Vertrauen. Der Text erzählt von innerem Wachstum, dem wiederholten Sprung zurück in alte Systeme, und dem tiefen Wunsch, ein erfülltes, freies Leben im Einklang mit der eigenen Berufung zu gestalten. Es geht um den Weg von der Angst zur inneren Sicherheit und echten Hingabe.

Tag 4. Pflicht oder Freude?

Impuls: Impuls: Was tue ich aus innerem Ruf? Und was aus Angst, nicht genug zu sein? Bedenke dabei Aspekte von Genuss und Muss.
Aufgabe: Schreibe 10 Minuten lang frei zu diesen Fragen. Was erschöpft dich? Was empfindest du als nährend?
Ergänzung: Finde ein Symbol in deinem Setting, greife es inhaltlich auf und deute es dem Kontext entsprechend.

Mein innerer Ruf hatte inzwischen etliche Jahre, um seine volle Stimmkraft zu entfalten. Na gut, vielleicht nicht die volle. Das kann ich gegenwärtig ja noch nicht beurteilen, was da in dieser spannenden Zeit des Wandels noch geschieht. Aber sagen wir so, ich kann sie schon länger gut hören. Sogar deutlich länger, als ich ihr tatsächlich folge.

Ich bin schon vor vielen Jahren beinahe regelmäßig aus den Fängen des Systems gesprungen. Nur waren meine Ängste doch noch zu ausgeprägt und ich bin wieder zurück. Das Bild vom Bungee Sprung zeigt sich mir. Aus dem freien Fall und in der Angst vor dem Aufprall hat sich eine Sicherheitsvorrichtung aktiviert und mich wieder zurückgeschleudert. Einerseits hat sie mich zurück auf bekanntes, somit vermeintlich sicheres Terrain geschleudert, andererseits war ich wieder in der absoluten Unsicherheit angekommen. Dort, wo meine innere Stimme übergangen wurde. Dort, wo das Wachstum einen weiteren Zyklus verlangsamt wurde.

Ich möchte das auch nicht so sehr abwerten. Das war damals einfach folgerichtig. Umso mehr lausche ich heute nach innen. Denn dieser Rückstoß zurück ins System war so schmerzhaft, gerade weil ich ja begriffen habe, dass ich woanders meine Entfaltung finde. Dass es dort für mich nur noch wenig zu holen gibt. Heute erkenne ich, dass ich dort noch eine Aufgabe erfüllt habe, die nicht unbedingt nur mit mir zu tun hatte. Diese Erkenntnis ist befriedend.

Die Auskünfte von innen waren zunächst mehr als verwirrend, weil sie nicht der Norm entsprechen. Mit ganz zauberhafter Unterstützung konnte ich mir jüngst tatsächlich erst erlauben, dieses für viele mehr als mystische Gedankengut zuzulassen und auch im Außen gut sichtbar zu platzieren. Wenn wir mit Menschenohren horchen, macht die innere Stimme nicht direkt einen Sinn. Es wirkt verwirrend, wenn wir mit dem Verstand anfangen, die spontanen Eingebungen zu formen und zu biegen, bis sie in das „offizielle“ Raster passen. Mit der Zeit wird aber immer präziser und ich bin froh, dem Ruf ins Innen gefolgt zu sein. Die eigene Sprache in Form von Bildern und Empfindungen zu dechiffrieren ist ein ganz besonderer Zauber.

Was ich aus innerem Ruf tue? Meinem inneren Ruf bin ich in die freie berufliche Tätigkeit gefolgt. Wann immer ich ein intensives Gespräch führe, tue ich das im Einklang mit diesem Ruf. Die Beschäftigung mit allem Außersinnlichen oder besser Übersinnlichen ist definitiv schon immer eine Antwort auf den inneren Ruf gewesen.

Die Angst, vielleicht nicht genug zu sein, hat oft zur Folge, dass mir der mangelnde oder nicht im geläufigen Maße sichtbare Erfolg ausbleibt. Ich biete Menschen meine Gespräche in der Regel kostenlos an, wenn ich sehe, dass mein Gegenüber eine innere oder äußere Not leidet. Eine Einladung zum Tee ist schnell ausgesprochen. Mir käme im Leben nicht in den Sinn, dafür eine Richtung stellen zu wollen. Insofern stehe ich mir gelegentlich im Wege, wenn man diesen Aspekt in puncto Sorge um Unzulänglichkeit hier anwenden mag.

Vieles in meinem Leben basiert gegenwärtig auf Genuss. Gespräche mit Menschen in Übergangsprozessen oder die Online-Arbeit an Themen, die mich faszinieren und die ich gerne mit anderen teilen möchte.

Ich habe ein durch und durch erfülltes Leben, abgesehen von meinen regelmäßigen Einkünften durch Honorare. Auf die könnte ich halt auch verzichten, wenn ich keine Wohn- und Arbeitsräume zu zahlen hätte und meine Lebensmittel nicht aus dem Bioladen beziehen würde. 😉

Ergänzende Symbolik. Der Hula-Hoop.

Der Hula-Hoop steht symbolisch für Zentrierung, Fluss, Verspieltheit und Selbstwirksamkeit im eigenen Kreis. Er fordert Balance, Bewegung aus der Körpermitte heraus und ein feines Gespür für Rhythmus. Ohne Anstrengung, sondern durch Hingabe an den Fluss.

Wir bewegen uns bereits in unserem eigenen Kreis. Unserer eigenen Mitte. Der nächste Schritt wäre, diesem Kreislauf bewusst eine neue Energieform hinzuzufügen, etwa finanzielle Fülle. Ohne das innere Spiel und die Balance zu verlieren.

Es geht nicht darum, den Reifen fester zu drücken, sondern darum, deinen eigenen Schwung zu nutzen, um ihn elegant am Kreisen zu halten.

Wie kannst du die natürliche Freude und Verbundenheit deines inneren Rufes in einen äußeren Kreislauf bringen, der auch die materielle Welt nährt? Ohne den Kern deiner Gabe zu verraten!

Ich kann mir denken, dass ich intensiver in den Einklang mit den inneren Aspekten kommen muss. Die Schönheit und Beständigkeit des Seins noch intensiver erfassen darf. Denn getragen und sicher war ich zu jeder Zeit, auch wenn es gelegentlich für kommende Tage noch nicht direkt abzusehen war.

Ritualimpuls.

Statt sofort große Sprünge zu machen, beginne, täglich bewusst einen inneren Schwung aufzubauen. Starte morgens mit einer kleinen Bewegungsmeditation (stehend, locker, kreisende Hüftbewegungen wie beim Hula-Hoop, sehr weich und spielerisch). Während du kreist, wiederhole innerlich:

„Ich vertraue meinem natürlichen Rhythmus. Meine Fülle folgt meinem Fluss.“

Fühle, wie Stabilität und Fluss sich verbinden.

Symbolisch heißt das:
Jetzt geht es nicht darum, etwas anzustoßen oder zu kontrollieren, sondern darum, einen sanften, beständigen inneren Schwung zu nähren. So, dass dein natürlicher Ausdruck beginnt, sich von selbst nach außen auszudehnen. Das Universum reagiert auf deine Bewegung. Nicht auf deinen Druck.