Balance in Bewegung.

Balance in Bewegung.

Balance in Bewegung.

Heute zeigt sich, dass Vertrauen im Körper nicht über Anspannung oder Kontrolle entsteht, sondern über bewusste Präsenz, Aufmerksamkeit und Balance. Wie beim Fahrradfahren trägt unser Körper, wenn wir uns mit ihm synchronisieren. Wir müssen die Bewegungen nicht erzwingen, sondern in Einklang mit unserer eigenen Dynamik bleiben.

Tag 27. Vertrauen im Körper.

Impuls: Wie fühlt sich Vertrauen körperlich an?
Aufgabe: Lege dich für drei Minuten hin und sage dir beim Ausatmen: Ich lasse los. Beim Einatmen: Ich empfange. Beschreibe anschließend: Wo im Körper spüre ich Vertrauen am meisten?
Ergänzung: Finde ein Symbol in deinem Setting, greife es inhaltlich auf und deute es dem Kontext entsprechend.

Meine erste Assoziation mit Vertrauen im Körper war eine leichte, kribbelige Spannung auf der Schädeldecke. Wie eine physische Aktivierung des Bewusstseinsfeldes. Aber da hätte ich mir beinahe etwas sehr erfolgreich glauben gemacht.

Denn was sich hier verbarg, ist eher die geistige Anspannung, wenn ich mich in vermeintlichem Vertrauen etwas ausgesetzt sehe, in dessen Kontrolle ich definitiv nicht gelangen kann. Also eher ein sich Fügen unter Vorbehalt. Mit einem letzten Rest Aktivierung des Verstandes. Bereit einzugreifen, wenn es doch nicht gut auszugehen droht.

Das tatsächliche Vertrauen, in welches ich durch die Atemübung am Ende doch noch physisch und bewusst eintauchen konnte, war eher eine Art allgemeine Präsenz im Körper. Ein Anwesendsein ohne die Notwendigkeit, aktiv zu werden. Eine Art passives Sein, das auf seine Art eben auch lebendig ist. Einfach wach und anwesend.

Ergänzende Symbolik. Das Fahrrad.

Das Fahrrad ist auf den ersten Blick ein alltägliches Fortbewegungsmittel, doch spirituell und mystisch betrachtet, lassen sich viele symbolische Bedeutungen ableiten, sowohl archetypisch als auch individuell erfahrbar.

Im spirituellen Sinn könnte das Fahrrad den Körper als Gefährt des Bewusstseins symbolisieren. Diese Symbolik kann auch auf das innere Gleichgewicht verweisen: zwischen Körper, Geist und Seele, zwischen Aktivität und Ruhe, zwischen rationalem Denken und Intuition. Die Balance entsteht nicht durch Festhalten, sondern durch Bewegung und Vertrauen in das Gleichgewicht, das sich im Fahren selbst einstellt.

Es erinnert daran, dass Fortschritt im Leben immer auch eine bewusste Ausrichtung erfordert. Ein stetiges Anpassen und Halten der Balance.

Die Fahrradmetapher zeigt auch, dass unser Vertrauen physisch erlebbar ist. Als Balance zwischen Aktivität und Loslassen, zwischen Spannung und Entspannung. Genau wie beim Treten der Pedale ist unser Sein im Moment,  präsent, lebendig, aber ohne ständigen Kontrollzwang. Fortschritt und Stabilität ergeben sich aus dem Zusammenspiel von Bewegung, Aufmerksamkeit und Vertrauen in das eigene Gleichgewicht. Dieses spielerische Zusammenspiel kann unsere Bewegung durch das Sein auf unserer fundamentalen Vertrauensbasis abbilden.

Wie halte ich die Balance zwischen Aktivität und Loslassen, sodass mein Körper mich trägt, ohne dass ich jede Bewegung erzwingen muss?
Das automatisierte und ausbalancierte Bewegen im Alltag ist wohl geübt. Viel spannender ist die Überlegung, wie ich mir das regelmäßig bewusst vor Augen führen kann. 

Aber das Wie ist auch leicht beantwortet. In dem ich kontinuierlich oder zumindest in hoher Frequenz mit eintune und in Verbindung mit mir selbst gehe. Wann immer ich gut auf mich achte, das Tempo meinen Kräften anpasse und Strecken fahre, die meinen Zielen entsprechen. 

Wenn die Richtung stimmt, muss auch nichts erzwungen werden.

Welche Signale meines Körpers zeigen mir, dass ich vertrauen kann, auch wenn ich den genauen Ausgang noch nicht kenne?
Entspannung, ohne dass ich unaufmerksam werde. Also in Form eines gelassenen Wachseins, schätze ich.

Aktivität und Loslassen stehen in einem ständigen Wechselspiel: Durch achtsames Eintunen auf unsere Kräfte, die Anpassung des Tempos und Orientierung an unseren Zielen entsteht ein gelassenes Wachsein, in dem der Körper die Führung übernimmt, ohne dass wir eingreifen müssen.

Die körperlichen Signale, die dieses Vertrauen bestätigen, sind Entspannung, innere Präsenz und ein waches, lebendiges Sein, selbst wenn der Ausgang noch unbekannt ist. Damit wird deutlich: Vertrauen ist weniger ein Zustand des Kontrollverlusts, sondern vielmehr eine bewusste Harmonie zwischen Loslassen und aktiver Teilnahme.