Naivität als besonderes Weltsichtkonzept.

Naivität als besonderes Weltsichtkonzept.

Durch die Augen eines Kindes.

Mit offenem Herzen und unvoreingenommenem Geist in die Welt schauen. Das Leben mit Staunen betrachten, Vertrauen schenken und an das Gute glauben. Selbst wenn die Welt manchmal vermeintlich anderes zeigt.

Der Freiheit, Dinge einfach zu sehen. Die Welt also in ihrer Essenz zu betrachten. Nicht als simplen, aber als wahrhaftigen Ort.

Naivität als besonderes Weltsichtkonzept.

Durch die Augen eines Weisen.

Hoffen, lieben und sich öffnen, ohne von Angst oder Misstrauen geleitet zu werden. Diese Art der Unschuld kann eine tiefe Weisheit in sich tragen, weil sie dem Leben trotz schwerer Erfahrungen immer wieder aufs neue bewusst mit Liebe begegnet.

Die Weisheit, mit einem frischen, vertrauensvollen Blick auf die Welt zu schauen – nicht aus Unwissenheit, sondern aus einer bewussten Entscheidung für Leichtigkeit und Staunen.

Durch die Augen eines Mutigen.

Vielleicht ist Naivität in ihrer schönsten Form eine Art sanfte Kühnheit – die Kühnheit, trotz aller Erfahrungen immer noch an Wunder zu glauben.

Die Fähigkeit, den Wunsch nach Sicherheit und Kontrolle zu transformieren. Ohne die Illusion, alles verstehen oder beherrschen zu können.

Exkurs Symbolik des Einhorns.

Naivität als besonderes Weltsichtkonzept.

Bereits alte sumerische und akkadische Siegel aus Mesopotamien (ca. 3000 v. Chr.) zeigen ein gehörntes Wesen, das dem Einhorn ähnelt. Im persischen Raum galt ein weißes, gehörntes Pferd als Symbol für göttliche Reinheit. In vielen weiteren Kulturen, besonders im europäischen Mittelalter und in der Antike, galt das Einhorn als Symbol für Reinheit, Unschuld und eine fast göttliche Naivität. Man glaubte, dass nur eine sanfte, reine Seele es berühren könne. Es verkörpert die Fähigkeit, das Magische und das Gute in der Welt zu sehen, selbst wenn andere es nicht mehr wahrnehmen.

Die Fähigkeit, über das Sichtbare hinaus das Wahre zu erkennen.

 

 

 

Offen für Erkenntnis. Marta Elwira.